auch liebevoll — Tschecherantenrumba — genannt
Musik: Aleksey Igudesman
Text: Leni Lust, Caroline Athanasiadis
Arrangement: Aleksey Igudesman
Hörspiel: Ursula Gerstbach
Ollawö woin ma was beißn,
nämlich an heurigen Weißen.
Vielleicht an Chardonnay mit reichem Fruchtbouquet
fürs schlanke Portmonnaie?
Mia woin jo immer nur kostn,
es soll der Gschmackn nicht rostn.
Beim guadn Wiener Wein kannst ruhig a Zezerl sein,
dann saufst den Wein hoit allein
Ein Traubensaft vergoren, gelobt in hohen Tönen,
ist dazu auserkoren, den Gaumen zu verwöhnen.
Ein gut geschultes Naserl macht kane Kompromisse
riecht mal der Wein im Glaserl dezent nach Kazenpisse.
Die Grapefruit und die Beeren in einem Duftgewusel,
der Fachmann kanns erklären, der Laie riecht nur Fusel.
Man ist erst echter Wiener entkorkt man eine Flaschn voll gfüt mit an Veltliner.
Einst Rebstock für die Schnösel raeumt er sein erste Platzerl:
Jetzt hat er seine Brösel mit dem Gemischten Satzerl.
Da gfreit si goa der Riesling und lächelt despektierlich,
weil der verspielte Fiesling weltweit ist respektierlich.
Ollawö woin ma was beißn,
nämlich an heurigen Weißen.
Beim guadn Wiener Wein kannst ruhig a Zezn sein.
Kumm, schenk ma glei an ein!
Da kummst partout ins Schwärmen,
die Weine auf da Koatn:
Kannst di für ois erwärmen,
was wachst in Nachbars Garten
Und will dir was nicht munden,
dann tust im Notfall spucken.
Man muss ned ollas schluckn.
Zerscht kippst an Schenkelspreizer,
dann an Rosé mit Freuden.
Weida vom jungen Heizer
zum ausgereiften Oiden.
A schwerer Weißburgunder
steigt kräftig auf ins Naserl.
Des Schluckerl vom Traminer fließt dick wie Öl ins Glaserl.
A Sauvignong verursacht lukullische Extase,
ein Achterl nach dem andern
drückt langsam auf die Blase.
Mein Mann steht jetzt vom Tisch auf,
der Tschecherant geht tschickn.
Ich hab schon länger Schluckauf,
ich unterdrück ein Hicken.
Mia saufen niemals den söben
vom Muskateller, dem Gelben.
Vanille in der Luft, ein Hauch von Quittenduft
der im Moment verpufft.
Ein formvollendetes Saufn,
kultiviert und gepflegt,
man fühlt sich sanft angeregt,
je nachdem was ma verträgt.
Beim guadn Wiener Wein kannst ruhig a Zezn sein.
Kumm, schenk ein!
Und nun zu dekandierten Zunder.
Des darf man nicht ersticken!
Denn auch der Blauburgunder kann meinen Sinn erquicken.
Der Gaumen voll profunder Aromen von Hollunder.
Ich hab auch schon liebäugelt mit einem roten Burger.
I nenn eam ungern Zweigelt,
die Gschicht is recht a Luada.
Es gurgelt durch die Goschn,
so guat schmeckt uns des Weinderl.
Kumm, b’stön ma no a Floschn!
Sperrstund is!
Der Wirt wü hamgehn.
Sperrstund is,
kumm gemma ham!
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